MÜLLERSCHMIDT interior textiles
Die ursprünglich für den Fashion-Bereich entwickelten Stoffe werden in einem aufwendigen, traditionellen Druckverfahren (waxprint) hergestellt und für die Interior-Produktion in Handarbeit veredelt.
Waxprints oder Waxstoffe sind in Afrika, vor allem Westafrika, allgegenwärtige und häufig gebräuchliche Kleidungsstoffe.
Es handelt sich dabei um industriell gefertigte bunte Baumwollstoffe mit Batikdruck.
Ein Erkennungsmerkmal dieser Stoffe ist das Fehlen einer Unterscheidung in der Farbintensität auf der Vorder- und Rückseite. Aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsprozesse lassen sich die Waxstoffe in verschiedene Qualitätskategorien einteilen.
Gemeinhin wird fälschlicherweise angenommen, dass Wachsstoffe eine Wachsbeschichtung aufweisen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Der Name Waxprints begründet sich im ursprünglichen Produktionsprozess der Textilien. Dabei werden Wachsschablonen genutzt, um Muster auf bereits gewebte Stoffe zu drucken und anschließend einzufärben.
Normalerweise werden die Stoffe in 12 yards „full piece“ oder 6 yards „half piece“ verkauft. Die Farben richten sich nach der lokalen Vorliebe der Kunden. Daraus werden vorwiegend Kleidungsstücke für festliche Anlässe gefertigt.
Zum Schutz der Designs sind auf der Webkante der Produzent, die Produktbezeichnung und die Registrierungsnummer des Designs aufgedruckt, an ihr lässt sich auch die Stoffqualität ablesen.
Der javanesische Ausdruck Batik bezeichnet eine Reservefärbetechnik, wobei die Färbung mit einer farbabweisenden Flüssigkeit oder Paste wie Wachs, Harz oder Stärke erfolgt. Das Reservematerial wird auf den Stoff aufgetragen, aufgezeichnet oder aufgestempelt, so dass diese Stoffteile (= Muster) im Farbbad geschützt werden und nach dem Entfernen des Reservematerials ein helles Muster erscheint.
Im späten 16. Jahrhundert brachten die Holländer die javanesische Batik nach Europa und verkauften sie u.a. an die Engländer. Holländische Produzenten begannen die Waxstoffe um 1880 zu produzieren. Die englischen Fabriken in Manchester entwickelten eigene Designs, eine spezielle Ausrüstung sowie Farben und Techniken für eine industrialisierte Version der indonesischen Batikstoffe. Der Verkauf erfolgte in ihren Kolonien in Westafrika.